„Der Mann, der niemals lebte“: Tod, Lügen und Satellitenbilder

Die Üblichen Verdächtigen kommen aus „Der Mann, der niemals lebte“

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Im Podcast erfahren wir, was dieser Film hat, was Syriana fehlte – warum wir auch eine Liebesgeschichte kaufen – und warum wir als Über-40-Jährige mal eine Ausnahme von der „James-Toback-Regel“ machen.

Ein Regisseur, der sein Drehbuch, seinen Film, seine Schauspieler ernst nimmt. Schauspieler, die ihre Rollen ernst nehmen. Und alle zusammen nehmen den Zuschauer ernst. So einfach ist das mit „Body of Lies“. Eine Spionagegeschichte mit ambivalenten Charakteren, die zwischen Arroganz, Pflichterfüllung und Familienalltag oder zwischen Scheidung, Lebensgefahr, Lügen und dem Reiz einer fremden Welt flimmern – und das vor einem (für Hollywood-Verhältnisse) eher realistischen Hintergrund. Da wird ein Leben per Telefon ausgelöscht, während die Tochter Fußball spielt, da herrscht Zynismus statt Vertrauen:

„Wir sind eine ergebnisorientierte Organisation. Und ich brauche jetzt Ergebnisse.“

Die Macht der westlichen Geheimdienste schlägt in Ohnmacht um, wenn ihre Feinde keine Handys und keine Kreditkarten mehr benutzen. „Body of Lies“ legt einen spannenden Thriller auf diese Folie und kann sogar noch eine Liebesgeschichte dazu packen. Ein Lob an William Monahan („The Departed“, „Königreich der Himmel“), der das Drehbuch nach dem Roman des früheren „Washington Post“-Journalisten David Ignatius verfasst hat – auch für wirklich gelungene Dialoge und spitze Bemerkungen wie diese (als ein Arzt nach einer Explosion Splitter aus dem Arm des Helden holt):

„Knochensplitter. Aber nicht Ihre.“

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Carsten Baumgardt mäkelt an Russel Crowe herum, Renard Spikol mit ein paar klugen Gedanken zum Thema „Kürzel“, nicht zu verwechseln mit „Klischees“ und Flo Lieb kann Scott und Crowe und den Bart von DiCaprio nicht, aber sowas von nicht leiden. Mehr Kritiken und Meinungen bei Moviepilot und Film-Zeit.

Quelle: Thomas Laufersweiler/SchönerDenken

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