„Yellow Elephant“: Ein realmagischer Tanz von Liebe und Schmerz

Yellow Elephant (Nippon Connection)

Der junge Schriftsteller Muko lebt mit seiner Frau Tsuma auf dem Land. Eigentlich ist das Paar dort sehr glücklich, obwohl man wenig Geld hat. Aber Muko hat eine unverheilte, dunkle Erinnerung aus seiner Vergangenheit in das Idyll mitgebracht. Und da Tsuma eine hochempathische, äußerst zarte Persönlichkeit ist, scheint sie es zu sein, die an dieser Erinnerung allmählich zerbricht …

Mit sicher gewählten, einfühlsamen Bildern, die er gut portioniert mit phantastischen Elementen und sogar Animationssequenzen anreichert, erzählt Regisseur Ryuichi Hiroki diesen Extrakt aus einem Roman von Kanako Nishi und schafft eine Atmosphäre, in welcher der Betrachter sich äußerst dicht am Leben und Empfinden der beiden Protagonisten wiederfindet und ihm nicht nur vorführt, sondern ihn tatsächlich unmittelbar mitspüren lässt, wie sehr in einer Liebesbeziehung eine Nähe in Zuneigung auch eine Nähe in Verzweiflung bedingt, wie nur aus dem Schmerz eine Heilung zu erfolgen vermag. Hiroki gelingt in Zusammenarbeit mit seinen beiden phantastischen Hauptdarstellern Aoi Miyazaki (Tsuma) und Osamo Mukai (Muko) wirklich großartiges Gefühlskino. Für solche Filme sind wir hier.

Soweit die völlig unparteiische Schriftmeinung – mehr weiss wieder der Podcast. Zugleich noch kurz der Hinweis, dass es im Anschluss an die Vorführung eine kurze Fragerunde mit dem persönlich anwesenden Regisseur Ryuichi Hiroki gab und wir diesen als separaten Mitschnitt zur Verfügung stellen werden.

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ÜBER DEN REGISSEUR
Ryuichi HIROKI, 1954 in der Präfektur Fukushima geboren, lernte sein Handwerk mit der Herstellung von Pink-Filmen. Nach seinem Erstlingsfilm SEIGYAKU! (1982) erhielt er ein USA-Stipendium vom Sundance Institute. Den internationalen Durchbruch erreichte der mehrfach preisgekrönte Regisseur 2003 mit VIBRATOR. Er hat bereits über 30 Filme gedreht.

FILMOGRAFIE (Auswahl)
1982 Seigyaku!; 1993 Sadistic City; 2000 Tokyo Trash Baby (Tokyo gomi onna / NC ’02); 2003 Vibrator; 2005 It’s Only Talk (Yawarakai seikatsu / NC ’06); 2007 Bakushi; 2010 The Lightning Tree (Raio); 2011 The Egoists (Keibetsu / NC ’12) / River (NC ’12).

Quelle: Nippon Connection

Text und Podcast stehen unter einer Creative Commons-Lizenz.
Quelle: SchönerDenken

Yellow Elephant (Kiiroi zou)
Japan 2013, 132 Min., Regie: Ryuichi HIROKI

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