Anshul Chauhan: DECEMBER feat. Karoline und Marita (NipponConnection2023)

Junge japanische Frau schaut ernst in die Kamera, Szene aus dem Film DECEMBER

Junge japanische Frau schaut ernst in die Kamera, Szene aus dem Film DECEMBER

Gerichtsdramen haben das Potential durch ritualisierte Abläufe und eine theaterhafte Szenerie Geschichten besonders pointiert zu erzählen, Das gelingt auch Anshul Chauhan mit DECEMBER. Dabei geht es gar nicht um die Frage, wer das Verbrechen verübt hat. Hier geht es um die Frage, ob die zur Tatzeit 17-jährige Täterin nach Erwachsenenstrafrecht hätte verurteilt werden dürfen. Die Täterin hatte vor sieben Jahren eine Mitschülerin getötet – in Rückblenden erfahren wir die Hintergründe: Es geht um Mobbing. Im Mittelpunkt stehen hier auch die Eltern des Opfers, deren Leben nach der Tat erschüttert wurde. Ihr Ziel bei der Wiederaufnahme des Verfahrens: Keine Gnade für die Täterin. Aber irgendwann beginnen sie die eigene Tochter und sich selbst zu hinterfragen. Am Mikrofon direkt nach dem Kino: Karoline, Marita und Thomas.


Folge 1214
Karoline, Marita und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von DECEMBER


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken


December (Yurushi)
Japan 2022, 99 Min., Regie: Anshul Chauhan


Und das sagt Nippon Connection über Anshul Chauhan und DECEMBER:

Über Anshul CHAUHAN
Anshul CHAUHAN, geboren 1986 in Indien, begann im Anschluss an sein Kunststudium, als Animationskünstler bei Technicolor India zu arbeiten. 2011 zog er nach Tokio und wirkte als CGI-Animator u.a. bei der Animationsserie TRON: UPRISING (2012 / 2013) und dem Animationsfilm GANTZ: 0 (2016) mit. 2016 gründete er zusammen mit Mina MOTEKI die Produktionsfirma Kowatanda Films. Sein Regiedebüt BAD POETRY TOKYO (2018) und sein zweiter Spielfilm KONTORA (2019 / NC ’21) wurden auf mehreren internationalen Filmfestivals mit Preisen ausgezeichnet. DECEMBER (2022 / NC ’23) lief im Wettbewerb des Busan International Film Festival 2022.

Über den Film
Sieben Jahre nach dem Mord an einer Mitschülerin will die Täterin Kana bei Gericht eine Verkürzung ihrer Haftstrafe erwirken. Obwohl sie zum Zeitpunkt des Mordes noch nicht volljährig war, wurde sie nach Erwachsenenstrafrecht zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die Eltern des Opfers wollen eine Milderung der Strafe verhindern. Doch im Laufe der Verhandlung beginnen sie an ihren Überzeugungen zu zweifeln. Regisseur Anshul CHAUHAN verbindet psychologisch genaue Figurenzeichnung mit Kritik am japanischen Jugendstrafrecht zu einem spannend inszenierten Gerichtsdrama.


Trailer


Wie immer nehmen wir direkt nach dem Film unseren ersten Eindruck in einer kurzer Podcastepisode auf und freuen uns über jede und jeden, der mitsprechen will. 🙂 Kontaktiert uns auch gerne über Mastodon (@schoenerdenken@mstdn.social) oder Twitter (@schoenerdenken).