Kikujiro Fukushima: Ungebeugt ist er auch mit 90 Jahren, ein zorniger, rebellischer Mann, der Ungerechtigkeiten nicht ertragen kann. Er fotografiert und dokumentiert, wie sein Land, sein Kaiser nach Hiroshima versagt, den Menschen kaum hilft, über die Opfer nicht reden will. Wo immer der Staat schweigen will, versucht der Fotograf Kikujiro Fukushima über Jahrzehnte Transparenz zu schaffen – nicht als neutraler Beobachter sondern wie ein Dissident. Eine beeindruckende Persönlichkeit. Mehr im Podcast:
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Japanische Zeitgeschichte seit 1945, gesehen durch die Augen, oder besser durch das Objektiv von Kikujiro FUKUSHIMA. Immer engagiert und kritisch, manchmal etwas eigensinnig hat der mittlerweile über 90 Jahre alte Fotojournalist mit seiner Kamera die Kehrseiten der Erfolgsgeschichte Japans festgehalten. Er dokumentierte das Schicksal der ausgegrenzten Überlebenden der Atombombenangriffe, die sozialen und politischen Unruhen der bewegten 1960er und 70er Jahre, und auch nach der Katastrophe vom 11. März 2011 war er an den Grenzen des Sperrgebiets um Fukushima vor Ort. Saburo HASEGAWA porträtiert in seinem Film einen beeindruckenden Menschen und Künstler, der mit seinem Werk stets klar Stellung bezogen hat.
ÜBER DEN REGISSEUR
Nach seinem Abschluss an der Hosei University arbeitete Saburo HASEGAWA bei der Produktionsfirma Tsuburaya, wo er im Bereich Special Effects für TV-Serien und Werbespots tätig war. 1996 trat er Documentary Japan bei und dreht seither vornehmlich Dokumentarfilme für NHK und andere Fernsehsender. JAPAN LIES ist sein Kinodebüt.Quelle: Nippon Connection
Text und Podcast stehen unter einer Creative Commons-Lizenz.
Quelle: SchönerDenken
Japan Lies (Nippon no uso: Hodo shashinka Fukushima Kikujiro 90-sai)
Japan 2012, 114 Min., Regie: Saburo HASEGAWA