R100: Altersfreigabe FSK 100 und, naja, selbst dann …

Und wieder waren wir mit großen Erwartungen im Filmsaal, denn der Vorgängerfilm des Regisseurs, Symbol, war vor Jahren ein herrlich skurriler Spaß und großer Publikumserfolg gewesen. Umringt waren wir in dieser ausverkauften Spätvorstellung von einem Publikum, das teils wohl ebenfalls den Vorgängerfilm kannte, teils aber wohl auch von der auf dem Plakat ersichtlichen SM-Thematik angelockt worden war:


Folge 700
Hendrik und Thomas haben nicht allzuviel gelacht über R100
Länge: 08:36


R100 ©NipponConnection

Ein nüchterner Angestellter mietet bei einer Bondage-Agentur einen SM-Service, dessen Besonderheit darin besteht, dass die Dominas ihren Klienten nicht in irgendeinem Studio ‚betreuen‘, sondern ihm ohne Vorwarnung irgendwo in seinem Alltag auflauern, um ihn zu demütigen. Das hätte eine situationskomische, skurrile, vielleicht durchaus auch genüßlich-frivole Komödie ergeben können, zumal angereichert durch einige Metaebenenszenen, in der sich im Film einige Zuschauer des Films über den 100-jährigen Regisseur unterhalten, der gesagt habe, nur Über-100-Jährige könnten den Film überhaupt verstehen.

Leider wusste der Film rein gar nichts mit seiner Idee, seinen Figuren und Requisiten anzufangen und eierte 100 Minuten lang ziemlich timing- und konzeptlos und über weite Strecken schlicht humorfrei und langweilig vor sich hin, hier und da wie wahllos eine Pointe oder einen skurrilen Effekt streuend. Vielleicht ist er ja wirklich nur was für Über-100jährige – aber wir denken, auch ein 100jähriger wäre hier lieber aus dem Kinofenster gestiegen und verschwunden, um etwas Besseres zu tun. Mehr im barrierefreien Podcast – wir bitten um Verständnis für das Rauschen, den Podcast haben wir während der Fahrt aufgenommen.

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste)

R100
Japan 2013, 100 Min., Regie & Drehbuch: Hitoshi MATSUMOTO

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