„Wer wenn nicht wir“: Liebe und Revolution

Prof. Pu hat sich den ersten Spielfilm von Andres Veiel „Wer wenn nicht wir“ angesehen und ist sehr angetan. Besonders bekannt geworden ist er mit seinem hervorragenden Dokumentarfilm „Black Box BRD“ über Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams. Jetzt hat er nach dem Buch „Vesper, Ensslin, Baader“ von Gerd Koenen die extreme Liebesgeschichte Bernward Vespers und Gudrun Ensslin verfilmt.

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Die Geschichte beginnt im Muff der Sechziger Jahre, er der Sohn des sich mittlerweile verkannt fühlenden NS-Schriftstellers (grauenhaft die Bemerkung seiner Mutter, er habe seine Geburt nur Hitler zu verdanken!), sie die einzige Tochter der kinderreichen Familie, die studieren darf. Beide von Beginn ihrer Liebe an zerrissen zwischen Aufbruch, freier Liebe, seiner Vaterliebe und Widerstand gegen ihn. Vesper und Ensslin gründen einen Verlag und versuchen, Black Panther-Literatur gleichzeitig mit dem Werk seines Vaters zu verlegen, ein Irrsinn. Am Ende verläßt Vesper und ihren kleinen Sohn für Baader und geht in den Untergrund, er driftet ab in Drogenrausch und begeht Selbstmord.

Wer wenn nicht wir
D 2011, 125 Min., Regie: Andres Veiel

Anderer Blick

Oliver bei NEGATIV endet in seiner Filmkritik mit der Beschreibung seiner eigenen Generation:

„Der virtuelle Gutmensch bestimmt den Lauf der Zeit, Empörung ja, Aufschreien unbedingt, aber Handeln? Die Revolution ein Klick entfernt – die Inhalte nur eine Google Suche – Wer wenn nicht Ihr!“

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