Im Kino gewesen. Befehl des Captains. CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER

© Getty Images/ParamountWillkommen im Marvel Cinematic Universe, wo Playboys in fliegenden Rüstungen unterwegs sind, nordische Götter ihren Hammer brav an die Garderobe hängen und aus harmlosen Wissenschaftler wütende, grüne Berserker werden. Ja, da fällt ein Mann mit einem lustigen Schild und gekleidet in die Nationalflagge der USA nicht wirklich auf. Im Ernst ist Captain America (sehr sympathisch verkörpert von Chris Evans) eine Gegenfigur zu den restlichen Marvel-Superhelden, die alle mehr oder weniger zynisch sind.

„Wie unterscheiden wir die Guten von den Bösen?
Wenn Sie auf Dich schießen, sind es die Bösen.“ 

Am meisten Spaß macht der von altmodischen Werten geprägte Captain America, wenn er mit den anderen Superhelden (den Avengers) herumstreitet – diesmal muss er sich/darf er sich mit Natascha Romanoff (oder wenn sie im hautengen Latexkostüm steckt: Black Widow) auseinandersetzen. Superheldenfilme sind Kindergeburtstag, zugegeben, aber im Marvel-Universum funktionieren Sie richtig gut. Auch dieser hier, der sogar politisch wird: zumindest wird eine allwissende Geheimorganisation als große Gefahr entlarvt – wer da nicht an die NSA denkt …

Tom1 und Tom2 hatten viel Spaß, Peter ist da eher gebremst begeistert:

[podloveaudio src=“https://schoener-denken.de/podcast/674_captain_america_winter_soldier.mp3″ duration=“03:56″ title=“Folge 674 Die Üblichen Verdächtigen mit ihrem ersten Eindruck von CAPTAIN AMERICA WINTER SOLDIER“]

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken


The Return of the First Avenger (Captain America: The Winter Soldier)
USA 2014, 136 Min., Regie: Anthony Russo/Joe Russo


Andere Blogger, andere Meinungen

Alex Matzkeit (realvirtuality.info) hat sich zur politischen Ebene der Superheldenfilme gründlich Gedanken gemacht – wieder mal sehr lesenswert:

Captain America: The Winter Soldier greift in seinem Spionage-Setting geschickt und ziemlich bewusst aktuell schwelende gesellschaftliche Themen rund um Überwachung und Verdachtsjustiz auf. Die Entwicklung ist seit längerer Zeit schon in den Marvel-Filmen angelegt. Die Mutation von S.H.I.E.L.D. zu einem autokratischen Machtapparat, dem auch dann nicht zu trauen ist, wenn er behauptet, auf der Seite der “good guys” zu stehen, klang in den Avengers schon an und ist auch einer der Handlungsstränge in der ABC-Serie “Agents of S.H.I.E.L.D.”.“

Keith Phipps (thedissolve.com) zeigt, dass Captain America aus dem letzten Krieg stammt, den alle Amerikaner befürwortet haben. Er repräsentiert die USA, wie sie sein sollte – entsprechend groß sind seine Probleme mit unserer Gegenwart:

„Cap stands for American values at their best, but what do those values mean when applied to Vietnam? Or Watergate? Or 9/11? From the start, Captain America stories have, unavoidably, been political stories, and the more troubled the political climate, and the further removed from his Allies vs. Axis origins, the more complicated his presence has become.“

Hörtipp: Der Shortcast der Kontroversum-Jungs über den zweiten Captain America-Film.
Und noch ein Podcast über Winter Soldier: Cinema Forever ab Minute 25.

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