INHERENT VICE: Schön. Schön postmodern.

© Warner Bros. Pictures 2014 © Warner Bros. Pictures 2014


Folge 759
Wirkt vielleicht nach einem Joint noch etwas besser: INHERENT VICE
Länge: 15:45


Direkt nach dem Film am Mikrofon: Katharina, Hendrik, Haro, Thomas und unser lieber Podcastgast und Filminist Marco.

„Thinking comes later.“ So ging es uns auch: Sehr schnell stolperten wir als Zuschauer genauso desorientiert durch den Film wie der Hippie-Detektiv Doc Sportello durch seinen Kriminalfall. Haro wurde zusätzlich verwirrt durch kulinarische Spezialitäten im Kinosaal. Apropos Essen:

„Chotto, Kenichiro, Dozo! Motto panukeiku… motto panukeiku! MOTTO PANUKEIKU!“

schreit Josh Brolin als Polizist Bigfoot in einem japanischen Restaurant, eine der vielen skurrilen Szenen, die im Gedächtnis bleiben. Der Film an sich hat nicht alle überzeugt, aber die gelungene Atmosphäre, die Optik von 1970 und die Musik haben beeindruckt. Große Momente. Aber kein großer Film.

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 


Inherent Vice (Inherent Vice – Natürliche Mängel)
USA 2014, 149 Min., Regie: Paul Thomas Anderson

Andere Menschen, andere Meinungen

Gian-Philip Andreas (mehrfilm.de) hat sich gut eingegroovt in die Filmstimmmung und lobt Phoenix: „Im Zentrum der zweifach oscarnominierten Verfilmung steht der dauerbekiffte Privatdetektiv Doc Spor­tello, den “Walk the Line” und “Her”-Star Phoenix großartig verstrahlt als Backenbart-Hallodri durch Los Angeles streifen lässt: eine Mischung aus Bogarts Marlowe und dem­ “Dude” aus “The Big Lebowski”.“

Falk Straub (kino-zeit.de) wirft einen Blick auf die Kultur der Hippies und den Protagonisten Sportello: „In dieser Zeit des Übergangs ist Doc Sportello ein Relikt. Er weiß es nur noch nicht. Doc ist stets mehr daran interessiert, wo er seinen nächsten Joint herbekommt, als am Geld seiner Kunden. Der letzte Integere in einem korrumpierten Umfeld, der den Traum einer freien und friedlichen Welt noch nicht ausgeträumt hat.“

Oliver Armknecht (film-rezensionen.de) senkt in seinem Fazit den Daumen: „Die inszenatorischen Tricks nutzen sich zu schnell ab, Inhärent Vice ergibt sich der gepflegten Langeweile und erhebt Belanglosigkeit zu einer Kunstform. Interessant ist das filmische Experiment sicher, aber nicht wirklich mehr als das.“


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