AMAZING GRACE: Die Stimme einer Gemeinschaft

Aretha Franklin in AMAZING GRACE © 2019 Weltkino

Folge 1053
Die Üblichen Verdächtigen direkt nach dem Kino
mit ihrem ersten Eindruck von AMAZING GRACE
Länge: 18:03


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Aretha Franklin wirkt beschwert und gleichzeitig entrückt, nichts vom technischen Gewusel um sie herum scheint sie wahrzunehmen. Andererseits scheint ihr kein einziges Seufzen, Mitsingen, Mitklatschen zu entgehen. An diesen zwei Abenden in einer sehr einfachen Kirche in Los Angeles ist Aretha Franklin ein Medium, die Stimme ihrer Gospel-Gemeinde. An diesen zwei Abenden nimmt die die legendäre Platte AMAZING GRACE auf. Sydney Pollack wird verpflichtet, die zwei Abende für eine Fernsehdokumentation aufzuzeichnen. Das Kamerateam war gelinge gesagt mit der Live-Situation grob überfordert: Die Bilder sind nie wirklich scharf, der Ton konnte mit den Bildern nicht synchronisiert werden.

Trotz der unübersehbaren Schwächen ist der Film AMAZING GRACE eine wunderbare Gelegenheit, dabei zu sein, wenn eine Ausnahmesängerin zu ihren Gospelwurzeln zurückkehrt und mit Vertrauten und Familie sich einen Herzenswunsch erfüllt: ihre ganz persönliche Gospelplatte. Das Ergebnis ist unglaublich intensiv, die Sängerin geht an ihre Grenzen, bringt andere an ihre emotionalen Grenzen. Höhepunkt ist am Ende der Dialog mit dem hervorragenden Chor. Für die Üblichen Verdächtigen war AMAZING GRACE der ausgewählte Weihnachtsfilm, aber nicht nur deshalb sind Katharina, Johanna, Uwe und Thomas direkt nach dem Kino am Mikrofon noch berührt von diesem Kino- und Konzerterlebnis.


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

Aretha Franklin: Amazing Grace (Amazing Grace)
USA 1972/2018, 87 Min., Regie: Alan Elliott, Sydney Pollack


Andere Meinungen

„Bei Amazing Grace muss sogar Reverend Cleveland weinen, der Chor gerät in Ekstase. Alle schwitzen unter den heißen Lichtern, es wird getanzt und gebetet.Dazwischen ist Aretha Franklin. Ruhig, in sich gekehrt, sehr konzentriert sitzt sie am Klavier oder steht hinter einem Pult. Sie spricht nur am Ende wenige Sätze, ansonsten singt sie – wie nur sie es kann.“
Sonja Hartl für kino-zeit