Die (nicht ganz so) Üblichen Verdächtigen diskutieren nach „The Tree of Life“ über die 40 Minuten, die der Film vermutlich zu lang ist, über eine berührende Geschichte einer Kindheit und einer Familie, den Inbegriff einer Mutter, über eine wackelige Familienkamera, einen sinnlosen National-Geographic-Schöpfungsfilmanfall und ein störend kitschiges Ende:
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Michelangelo hat einige seiner Skulpturen nicht zuende geführt. In Florenz sind sie zu besichtigen – Gestalten, die überwiegend noch im Stein gefangen sind. Das, was man sehen kann, ist großartig, intensiv, mehr als beeindruckend und unglaublich schön. In diesem Sinne ist Malick der Michelangelo der Filmkunst: Im Fels eines 138 Minuten langen Films verbirgt sich ein etwa anderthalbstündiges Meisterwerk – fast verschüttet von einem metaphysischen Naturfilmexkurs am Anfang und einer sinn- und geschmacklosen Kitsch-Eruption am Ende. Irgendwann werde ich mir diesen Film digital vornehmen und nur ganz für mich neu schneiden, bis der Blick frei ist auf dieses unglaubliche Kinokunstwerk, das uns Terrence Malick vorenthalten hat.
Mehr über Malicks Filme erzählt Götz in seinem Beitrag „Gratwanderungen – das waghalsige Kino des Terrence Malick“ (hier Teil 2).
Andere Meinungen
Michael Sennhauser ist stinksauer:
Thomas Hunziker (filmsprung) ist begeistert:
Daniel Bund (NEGAIV) holt sehr weit aus und erklärt zwischendurch:
Als Bonus: Terrence Malick erklärt den Filmvorführern, wie sie den Film zu zeigen haben. Und eine Featurette über das Casting (via Ciprian von NEGATIV):