Zugegeben: Hochgeschraubte Vorerwartungen sind oftmals der Auslöser für besonders große Enttäuschung, da kann nicht immer der Film etwas dafür. Dennoch: Während für uns im Vorjahr der Film Yellow Elephant des gleichen Regisseurs einen der großen Höhepunkte dargestellt hatte, hat uns diese rührselige Liebestragödie nicht erreicht.
Folge 699
Hendrik und Thomas diskutieren über CRYING 100 TIMES EVERY RAINDROP FALLS
Länge: 06:09
Die in jeder emotionalen Komponente überdeutlich ausgefilmte Geschichte eines jungen Mannes, der sich nach einem Unfall an ein Jahr seines Lebens nicht mehr erinnern kann, und einer jungen Frau, die in der bangen Erwartung lebt, vielleicht ihre Krebserkrankung wieder ausgebrochen zu wissen, die sich begegnen und aufeinander einlassen und doch einander nie wirklich die Wahrheit sagen – das war filmhandwerklich lupenreines, jedoch leider völlig banales Tränendrüsenauswringkino.
Keine wirklich intensiven Momente, nur eine lange Kette von Szenen, die so damit beschäftigt waren, dem Zuschauer mit Bildern, Dialog und Musik zu erklären, wie ergreifend das alles ist, dass sie völlig versäumten, einen emotional abzuholen. „Halten Sie Ihre Taschentücher bereit“, hatte man uns im Vorfeld empfohlen, aber bei uns blieb jedes Auge trocken. Mehr im Podcast.
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
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Crying 100 Times – Every Raindrop Falls (100 kai naku koto)
Japan 2013, 116 Min., Regie: Ryuichi HIROKI