Die warmen Farben, die Blicke, die wenigen, zarten Berührungen, der Regen … IN THE MOOD FOR LOVE hat mich hineingezogen in seine Melancholie, in den Liebeskummer, die Intensität und Unsicherheit des Verliebtseins. Er reiht einzelne Szenen aneinander, oft unvermittelt geschnitten, als würde man immer wieder Zeuge dieser unendlich langsamen Annäherung dieser wunderschönen Menschen sein, untermalt von Shigeru Umebayashis Walzerklängen und Nat King Coles Stimme. Die schöne Zeit vergeht, unerbittlich ticken die Siemens-Uhren in der Redaktion von Tony Leung. Vielleicht ist keine Liebe so romantisch wie die unerfüllte Liebe, vielleicht sind ungeküsste Küsse die süssesten. Am Tag nach dem Film erging es mir wie bei CHUNGKING EXPRESS: Ich will den Film direkt noch einmal sehen und dann nur in den Bildern schwelgen. Im Podcast direkt nach dem Film vor dem Caligari in Wiesbaden spreche ich mit Johanna über tolle Kleider, liebevoll-übergriffige Nachbarn, Mikrokosmos und Makrokosmos, über prägende Perspektiven und Bildkompositionen, über eine historisch anmutende 35-mm-Kopie und ich überlege am Ende, ob der Film auch eine Mahnung ist, die Liebe mit beiden Händen zu ergreifen, wenn sie einem begegnet.
Folge 1270
Johanna und Thomas denken über IN THE MOOD FOR LOVE nach
Länge: 11:20
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Musik: Johannes Klan
Bild: © 2000 Paradis Films
In the Mood for Love
HK 2000, 98 Min., Buch und Regie: Wong Kar-Wai
Andere Meinungen
Podcastepisoden zu IN THE MOOD FOR LOVE
Trailer