Das Haus ist der Spiegel der Seele – MY HOUSE

Wenn die Art eines Menschen, seine Wohnumgebung zu gestalten, etwas über ihn aussagt, wie steht es dann mit jenen, die inmitten eines urbanen Kapitalismus freiwillig ganz unten am Ende der Hierarchie existieren: Nicht mehr besitzen als auf einen Handkarren passt. In einem öffentlichen Park in einer aus Abfall gebastelten Bude wohnen und das wenige Geld, das man braucht, durch das Sammeln und Verkaufen von Müll verdienen, damit man nicht auf eine staatliche Fürsorge angewiesen ist. Verachtet und erniedrigt zu werden, obwohl man, selbst als Systemverweigerer, auf diesem Wege doch als Teil des Systems funktioniert.


Folge 691
Die Üblichen Verdächtigen mit ihrem ersten Eindruck von MY HOUSE
Länge: 18:17


Davon erzählt dieser halbdokumentarische Spielfilm ruhig, intensiv und kontrastreich. Was den Erfolgsregisseur Yukihiko Tsutsumi bewogen hat, sich überhaupt dieses Themas anzunehmen, warum der Film in schwarz-weiß gedreht wurde und ob uns das Ganze angesprochen hat, darüber reden wir im Podcast. Auch über das themenverwandte Theaterprojekt „08-15-25 – Der Mensch lebt nicht vom Müll allein“ von Christoph Maasch über Dosenpfandsammler in Deutschland. Das Stück wird in den Landungsbrücken in Frankfurt a.M. aufgeführt.

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken

My House
Japan 2012, 93 Min., Regie: Yukihiko TSUTSUMI

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