THE JOURNALIST / i-DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST (Nippon Connection 2020)

Folge 1084
Michael, Jan-Lukas, Lucas, Andras und Thomas über den Spielfilm THE JOURNALIST und die Doku i-DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST
Länge: 32:23


[podloveaudio src=“https://schoener-denken.de/podcast/1084_nc20_journalist.mp3″ duration=“32:23″ title=“Folge 1084 Michael, Jan-Lukas, Lucas, Andras und Thomas über den Spielfilm THE JOURNALIST und die Doku i-DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST“]


Einen Film pro Tag haben wir während Nippon Connection 2020 Online ausgewählt und dann als #OpenPodcast gemeinsam besprochen. Hier sind es ausnahmsweise gleich zwei Filme, die durch ihre Hauptperson miteinander verbunden sind: Es geht um den Spielfilm THE JOURNALIST nach dem autobiographischen Buch der japanischen Journalistin Isoko Mochizuki und dem Dokumentarfilm i-DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST, in dem Isko Mochizuki porträtiert wird.

In dieser Podcastepisode diskutieren Michael und Jan-Lukas von Kompendium des Unbehagens, Kinomensch Lucas von Longtake, Andras und schließlich Thomas von SchönerDenken über beide Filme. Allgemein ist der Respekt vor der streitlustigen Journalistin groß, die sich als Einzige nicht abschütteln lässt und immer wieder einen Skandal der Abe-Regierung nach dem anderen zum Thema macht.

Besonders die Dokumentation gibt einen hochinteressanten Einblick in den japanischen Journalismus und in die politische Lage in Japan. In der Episode reden wir über Isoko Mochizuki als lebendes (und einsames) Mahnmal eines kämpferischen Journalismus mit hoher gesellschaftlicher Verantwortung, wir reden über die Vergabe von Presseausweisen und die Organisation von Bundespressekonferenzen. Aber wir reden auch über die filmischen Qualitäten. Und dafür, dass die Schwächen der Spielfilmversion nicht unerwähnt bleiben, sorgt Lucas mit Entschiedenheit.

Tipps

Passend dazu empfehlen wir die Besprechung des Films bei Schneeland und die Dokumentarfilm-Episode des Offiziellen Festival Podcast von Nippon Connection 2020 Online mit Mircea Ogrin, Alex von den Abspannguckern und Thomas von SchönerDenken: https://schoener-denken.de/blog/nipponconnection-02-nippon-docs/

Wer sich grundsätzlich für Filme über Journalisten interessiert, muss beim sehr empfehlenswerten Blog und Podcast journalistenfilme.de vorbeischauen


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

The Journalist
Japan 2019, 113 Min., Regie: Michihito FUJII
i-Documentary of The Journalist
Japan 2019, 111 Min., Regie:Tatsuya MORI


Und das sagt Nippon Connection über i-DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST:

Zwischen den Mainstream-Medien und der Regierung gibt es in Japan eine stille Übereinkunft, die selten in Frage gestellt wird: Journalist*innen sind mit ihrer Kritik nicht zu hartnäckig, Regierungsvertreter*innen gewähren dafür in Pressekonferenzen direkten Zugang zu ausgewählten Informationen. Isoko MOCHIZUKI, Reporterin für die Zeitung Tokyo Shimbun, hat sich in diesem System als Spielverderberin etabliert. Ihre Arbeit wurde 2019 in dem mehrfach preisgekrönten Spielfilm THE JOURNALIST (in der Sektion NIPPON CINEMA zu sehen) thematisiert. Das nicht minder packende dokumentarische Pendant stammt von Tatsuya MORI, der MOCHIZUKI mehrere Monate mit der Kamera begleitet hat.

Über den Regisseur

Tatsuya MORI wurde 1956 in der Präfektur Hiroshima geboren und studierte an der Rikkyo University. 1986 begann er, bei einer TV-Produktionsfirma zu arbeiten, bevor er sich als Filmemacher selbständig machte und die beiden Dokumentarfilme A (1998) und A2 (2001) über die Omu-Shinrikyo-Sekte drehte. A lief auf der Berlinale und A2 wurde 2001 auf dem Yamagata International Documentary Film Festival mit zwei Preisen ausgezeichnet sowie 2002 beim Nippon Connection Filmfestival gezeigt. 2011 war MORI Co-Regisseur des Dokumentarfilms 311 über die Folgen des Großen Tohoku-Erdbebens, 2016 stellte er seinen Dokumentarfilm FAKE fertig. Er ist auch Autor zahlreicher Bücher über gesellschaftliche Themen und unterrichtet an der Meiji University.



Und das sagt Nippon Connection über THE JOURNALIST:

Selten wurde im jüngeren japanischen Mainstream-Kino so deutlich das Unbehagen gegenüber der Politik thematisiert wie in THE JOURNALIST. Der Film versetzte die japanische Öffentlichkeit und Filmindustrie gleichermaßen in Aufregung. Michihito FUJIIs Politthriller erzählt von der Zeitungsjournalistin Yoshioka, die ein anonymes Fax mit brisanten Informationen erhält. Als sie der Spur nachgeht, stößt sie auf Fragen, die auch den Beamten Sugihara beschäftigen. Die beiden decken einen Skandal auf, der bis in höchste japanische Regierungskreise reicht. Doch je näher sie der Wahrheit kommen, desto gefährlicher wird die Situation für beide. THE JOURNALIST wurde 2020 mit drei japanischen Academy Awards ausgezeichnet und basiert auf dem gleichnamigen Buch der Journalistin Isoko MOCHIZUKI, die auch im Dokumentarfilm i -DOCUMENTARY OF THE JOURNALIST- (siehe NIPPON DOCS) porträtiert wird.

Über den Regisseur

Michihito FUJII wurde 1986 in Tokio geboren. Während seines Studiums am Nihon University College of Art begann er, in der japanischen Filmbranche zu arbeiten. Sein Langfilmdebüt OH! FATHER wurde 2014 veröffentlicht. Nippon Connection präsentierte 2018 die Weltpremiere seines Films WE ARE (2017). Seine Filmographie umfasst 7S (2015), INNOCENT BLOOD (2017), EVIL (2018) und DAY AND NIGHT (2018). Neben zahlreichen Werbespots führte er auch Regie bei der Netflix-Serie SAMURAI GOURMET (2017).