ALIEN: ROMULUS – Same same but different

Postermotiv ALIEN: ROMULUS © 2024 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Postermotiv ALIEN: ROMULUS © 2024 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Folge 1305 – Nachdem Disney die Rechte an 20th Century Fox erworben hatte, war ja automatisch aus jeder Alien-Königin eine Disney-Prinzessin geworden. Und es war klar, dass Disney das wertvolle Alien-Franchise nicht brachliegen lassen würde. Vor diesem Hintergrund entstand ALIEN: ROMULUS von Fede Alvarez. Nachdem ALIEN: COVENANT und PROMETHEUS unter einer Überdosis Mythologie, Religion und Philosophie litten, hat sich Alvarez für eine ganz einfache Geschichte entschieden. Ganz klar orientierte sich Alvarez am ersten ALIEN von Scott und ALIENS von Cameron: Eine eher einfache, klare Handlung, eine kleine Gruppe, die ums Überleben kämpft und Androiden, die mal mehr mal weniger hilfreich sind. Auf jeden Fall ein solider, funktionierender Science-Fiction-Horror. Solide auch die Leistung von Hauptdarstellerin Cailee Spaeny, die wir vor kurzem in CIVIL WAR bewundern durften.

In der ersten Hälfte des Films empfand ich die vielen Zitate und Anspielungen auf die ersten beiden Filme als augenzwinkernde Hommage, in der zweiten Hälfte wirkte die häufige Übernahme bekannter Elemente eher wie übertriebender Fan-Service. Mich hat das abgelenkt: ein spannender Moment verliert an Spannung, wenn mein Unterbewusstsein sich gerade gruseln will aber mein Wachbewusstsein sagt: „Das ist doch X aus Y!“ Trotz solcher Schwächen ist Alvarez viel näher an der Qualität der Sigourney-Weaver-Ära als an den Alien-vs-Predator-Filmen. Im Podcast direkt nach dem Kino sprechen wir über Zitate, dünnes Eis und stellen Vergleiche mit PREY an. Am Mikrofon: Hendrik, Tom und Thomas.


Folge 1305
Unser erster Eindruck von ALIEN: ROMULUS

Länge: 13:42


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2024 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Musik: Johannes Klan


Alien: Romulus
USA 2024, 119 Min., Regie: Fede Alvarez


Andere Meinung

„Der Regisseur und Co-Drehbuchautor sammelt Fleißpunkte, indem er die vier Vorgänger mehrmals direkt zitiert, doch Alien: Romulus entwickelt keinerlei Eigenständigkeit. Dieser Mangel an Originalität führt zu einer großen Vorhersehbarkeit, die der Spannung des Horrorfilms diametral entgegensteht. Der interessante Subtext des Drehbuchs, das die Hörigkeit eines Androiden mit dem afroamerikanischen Sklaventum in Verbindung bringt, bleibt eine marginale Idee. Alien: Romulus ist ein passabler, aber zu risikoscheuer und formelhafter Franchise-Film geworden.“
Tom Schünemann, filmsucht.org


Trailer