Wenn die Hirsche Trauer tragen: DEAR DEER – Nippon Connection 2016

Nippon Connection 2016Dear Deer Nippon Connection 2016


Folge 873
Michael von Schneeland plaudert mit Hendrik und Thomas über Takeo Kikuchis DEAR DEER
Länge: 16:07


Wir haben uns noch ein paar Highlights von Nippon Connection aufgehoben – zum Beispiel „Dear Deer“ – ein schwarzhumoriges Familiendrama, das uns wie eine kantige, düstere Version von „Unsere kleine Schwester“ vorkommt. Die filmische Grundidee ist schon etwas abgegriffen, aber immer wieder reizvoll. Erwachsene Geschwister, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen sich am Sterbebett ihres ungeliebten Vaters nach langer Zeit wieder und sehen sich mit ihrer Vergangenheit und ihren alten Konflikten konfrontiert. Dear Deer ist eine recht gelungene japanische Variation über dieses Thema.

Der psychisch labile Yoshio, die egozentrische Akiko sowie der stoische Fujio durchlaufen jeder eine ganz persönliche Identitätskrise, die auch in Verbindung steht mit der Identitätskrise ihrer etwas heruntergekommenen kleinstädtischen Heimat. Ob diese sich aneinander reibenden Geschichtenstränge funktionieren, was das alles mit scheuem Rotwild zu tun hat und warum sich vor allem Freunde gründlich eskalierender Filmbegräbnisse Dear Deer nicht entgehen lassen sollten, darüber reden wir im Podcast.

Zu Gast ist wieder Michael Schleeh vom Schneeland-Blog, mit dem japanische Filmkunst nochmal doppelt soviel Spaß macht.


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

Dear Deer
Japan 2015, 107 Min., Regie: Takeo KIKUCHI

Schreibe einen Kommentar