Weder „Der Hobbit“, noch „Skyfall“, noch Ridley Scotts „Alien“-Prequel „Prometheus“ haben es in meine persönliche Top Ten 2012 geschafft und ein paar hochkarätige Filme habe ich noch gar nicht gesehen (Barbara, Liebe, Ziemlich beste Freunde). Mit weitem Abstand steht Drive an erster Stelle – als Vorpremiere schon 2011 gesehen, hat dieser Film schon seinen Platz Eins in der Top Ten 2011 gehabt. Und das Feld hinter dem Champion?
1. Dame, König, As, Spion – meine Nummer Eins 2012: ein in fast jeder Hinsicht perfektes, spannendes und berührendes Remake. Den würde ich gerne heute Abend nochmal sehen und ich bin mir sicher – auch in zehn Jahren. Nicht nur wegen der Schauspieler um Gary Oldman und Benedict Cumberbatch (Die Szene als er sich von seinem Freund trennen muss!). Der Roman ein Klassiker. Die Verfilmung mit Alec Guiness ein Klassiker. Die Neuverfilmung ebenfalls.
2. Haywire hat auch den Sprung in meine DVD-Sammlung geschafft. Genau der Bubenfilm, wie man ihn nach einem langen Tag im Büro sehen will: toughe Agentin, intrigante Geheimdienste, realistisch, spannend, großartig besetzt und dank der Martial-Arts-Kämpferin Gina Carano in der Hauptrolle die authentischsten Kampfszenen ever.
3. Martha Marcy May Marlene – da fehlten Hendrik und mir nach dem Kino erstmal die Worte. Junge Herumtreiberin gerät an eine kleine Charles-Manson-artige Sekte, flieht zu ihrer Schwester und wird in mehr als nur einer Hinsicht von ihrer Vergangenheit eingeholt – das ging unter die Haut, auch weil es schleichend vom Psychodrama zum Psychokrimi mutiert.
4. Moonrise Kingdom – mein erster Wes Anderson. Die erste Liebe als Vintage-Style-Theater. Großartig. Und großartig besetzt.
5. The Cabin in the Woods – das ultimativ letzte Wort in Sachen Teenie-Horror-Parodie. Das einfallsreiche Drehbuch stammt von Joss Whedon. Mehr muss man nicht wissen. Ein absolutes Muss für alle, die jemals Spaß an einem Film wie „Scream“ hatten.
6. Argo – Die CIA bringt mit Hilfe von Hollywood-Produzenten, US-Diplomaten nach dem Schah-Sturz aus Teheran, in dem sie sich als kanadisches Filmteam ausgeben, das im Iran einen Science-Fiction drehen will. Klingt unglaublich, ist aber wirklich passiert. Komisch und dramatisch.
7. End of Watch ist sozusagen die Spielfilmversion der aktuellen TV-Serie „Southland“. Jake Gyllenhaal und Michael Pena als mutige und leichtsinnige Polizisten in South Central, dem gefährlichsten Viertel von L.A. Geradliniger, handwerklich perfekter Cop-Krimi. Die beiden Helden wachsen einem schnell ans Herz.
8. Die Tribute von Panem – ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter von Jennifer Lawrence. Viel besser als erwartet – sehr inspirierte Kinoversion des Bestsellers „The Hunger Games“ – aufregend und berührend.
9. Looper – an diesem Film scheiden sich die Geister – ich gehöre zur Fan-Fraktion und fand ihn clever ausgedacht. Kommt auch in die DVD-Sammlung.
10. The Avengers – und noch einmal Joss Whedon. Er macht sogar aus Superhelden echte Charaktere. Wenn schon Superhelden, dann so: witzig, cool, spannend und mit einem Showdown, der seinen Namen auch verdient hat 🙂 Ich wette, Joss Whedon ist Disneys erste Wahl als Regisseur/Drehbuchautor/Produzent des nächsten Star Wars-Films.
Und hier alle Filme, die wir 2012 gesehen haben: 7 Psychos, Anna Karenina, Argo, Chronicle, Cloud Atlas, Cosmopolis, Dame, König, As, Spion, Das Bourne-Vermächtnis, Der Hobbit – eine unerwartete Reise, Die Tribute von Panem, Die Vermessung der Welt, Die vierte Macht, Drive, Ein riskanter Plan, End of Watch, Expendables 2, Haywire, In Time, Iron Sky, John Carter, Lockout, Looper, Martha Marcy May Marlene, Men in Black 3, Moonrise Kingdom, Prometheus, Rock of Ages, Safe House, Skyfall, Sherlock Holmes – Spiel im Schatten, Snow White and the Huntsman, Speed – auf der Suche nach der verlorenen Zeit, The Amazing Spiderman, The Artist, The Avengers, The Cabin in the Woods, The Dark Knight Rises, The Descendants, Total Recall, Underworld Awakening, Verblendung, Wir kaufen einen Zoo.
Andere Rückblicke
Wie immer sehr informativ und sehr lesenswert: der Rückblick bei Symparanekronemoi.
Anregend: die 2012er-Liste im Filmtagebuch.
Kurz und knackig: Die Tops und Flops im Equilibriumblog.
Christian Ihle (Taz-Blogger) hat eine sehr spannende Liste zusammengestellt.