VERMEER – REISE INS LICHT: Ganz nah dran

Vermeer -Reise ins Licht © 2023 Neue Visionen

Vermeer – Reise ins Licht © 2023 Neue Visionen

Die Bilder des Malers Jan Vermeer üben eine ganz besondere Faszination aus: Der realistische Umgang mit Licht, die unglaublich feinen Details, die Darstellung der Frauen in bürgerlichen Alltagssituationen unterscheiden seine Werke von anderen. Vor allem aber erzeugen seine Gemälde die Illusion den Menschen und dem Raum sehr nahe zu sein. Und genau das erlaubt uns auch der Dokumentarfilm von Suzanne Raes. Sie lässt uns immer wieder nah an die Bilder herantreten und gewährt uns Blicke auf Vermeers Bilder, die es so noch nicht gab.

Dabei dreht sich ihr Film nicht nur um Vermeers Werk sondern vielmehr um die Menschen, die sich mit Vermeer beschäftigen, um die Expert:innen, die Künstler:innen und besonders um den Kurator der großen Vermeer-Ausstellung in Amsterdam, Gregor J. M. Weber, und sein Team. Es ist seine letzte Ausstellung für das Rijksmuseum. Wir begleiten die Jagd nach den Vermeer-Gemäden weltweit, die Versuche, die Werke ausleihen zu dürfen, die leidenschaftlichen Diskussionen, ob einzelne Bilder gar nicht von Vermeer sind, erleben reiche Besitzer und Männer, die der Anblick eines Gemäldes zu Tränen rührt. Wenn am Ende des Dokumentarfilms die Ausstellung eröffnet wird, kann man dem Film nur einen Vorwurf machen: Dass er viel länger hätte sein dürfen.

Im Podcast direkt nach dem Kino diskutiere ich mit Katharina, Johanna, Bettina und Kathrin über magische Museumsmomente, über den extrem respektvollen, fast zärtlichen Umgang mit den Originalbildern, über Adrenalinschübe beim Echtheitsstreit und über die Camera Obscura.


Folge 1251
Unser erster Eindruck von VERMEER – REISE INS LICHT
Länge: 14:44


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2023 Neue Visionen
Musik: Johannes Klan


Vermeer – Reise ins Licht
NL 2023, 79 Min., Regie: Suzanne Raes


Andere Meinung

„Lobenswert auf einer Seite sind die festgehaltenen vereinzelten Faktoren, die einen Vermeer ausmachen. Auf der anderen Seite begibt sich die Dokumentation hin und wieder zu sehr in die Gefilde der Superreichen und oder Kunstliebhaber. Zu lange wird dann hierbei über die Vergötterung der Kunst schwadroniert, was den einfacheren Zuschauer aus der Bahn bringen kann.“
Michael Gasch für film-rezensionen.de


Trailer