Folge 1023
Lucas, Harald, Hendrik und Thomas sehen FLOWER AND SWORD,
ihren letzten Film auf NipponConnection 2018
Länge: 14:59
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Ein einfacher Mönch, ein buddhistischer Simplizissimus wird wegen seines guten Händchens bei den Pflanzen Abt in einem Kloster, das sich ganz der Kunst des Ikebana widmet. Das beschauliche Leben hinter Klostermauern endet als sein Freund der Teemeister mit dem Kaiser in Konflikt gerät …
Thomas war ganz hingerissen und hat viel geweint – vor allem, weil er Opfer des Spartakus-Effekts wurde. Wenn einen der Film nicht emotional an den Haken bekommt, ist die Wirkung eine andere 🙂 Harald empfand den Helden eher als einen Don Camillo und für Lucas von Longtake war der naive Mönch eher eine Mischung aus Forrest Gump und einem Teletubby, der ganze Film eher auf die Leinwand gegossenes Feng Shui, einfach zuviel Grimassen und Albernheit, aggressive Zuckergussigkeit und Sonntagnachmittaghaftigkeit. Also ganz unterschiedliches Echo auf den letzten Film, den wir auf Nippon Connection 2018 gesehen und direkt verpodcastet haben.
Aber bald geht es ja wieder los: Vom 28. Mai bis zum 2. Juni 2019 werden in Frankfurt wieder japanische Filme gezeigt – und SchönerDenken ist natürlich wieder dabei 🙂 Alle Informationen zu Nippon Connection gibt es hier: https://www.nipponconnection.com/nc-2019.html
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste)
Japan 2017, 127 Min., Regie: Tetsuo Shinohara
Und das sagt Nippon Connection über FLOWER AND SWORD:
Im Kyoto des 16. Jahrhunderts wird der buddhistische Mönch Senko zum Abt befördert. Dabei würde er seine Zeit lieber ganz dem Arrangieren von Blumen widmen. Und eigentlich scheint er durch seine schrullige Art auch gar nicht für den Posten geeignet. Es fällt ihm bereits schwer, sich den Namen von Rikyu zu merken, der als Teemeister die Launen seines blasierten Herren Hideyoshi nur mit Mühe erträgt. Doch als Hideyoshis Eitelkeit Menschenleben fordert, stellt sich Senko mit seinen Blumen gegen das Blutvergießen. Tetsuo SHINOHARAs zwischen Drama und Komödie schwankender Blumenkrieg ist eine Hommage an die ästhetische und spirituelle Kraft von Natur und Ritual und wurde 2017 bei den Japan Academy Awards für die beste Ausstattung ausgezeichnet.
Über den Regisseur
Tetsuo SHINOHARA, geboren 1962 in Tokio, arbeitete nach seinem Studium als Regieassistent u.a. von Yoshimitsu MORITA und Shusuke KANEKO. 1989 drehte er seinen ersten 8mm-Film RUNNING HIGH, der mit dem Special Prize beim Pia Film Festival ausgezeichnet wurde. Sein Spielfilmdebüt feierte er 1996 mit ONE MORE TIME, ONE MORE CHANCE.
Filmografie
1996 One More Time, One More Chance (Tsuki to kyabetsu); 2000 First Love (Hatsukoi); 2001 Stake Out (Harikomi / NC ’01); 2015 Terminal (Kishuten eki taminaru); 2018 Walking with My Grandma (Bachan rodo)