TOP GUN: Das steht für übertriebenen Pathos, für eine selbstverliebte Männlichkeit, für Nationalstolz, kerosinhaltige Kriegsbegeisterung und Rekrutierungsbüros vor amerikanischen Kinos. Für dämliche Dialoge, Klischee und Kitsch. Aber auch für die verboten traumschönen Bilder von Tony Scott, für gute Schauspieler und für einen unvergesslichen Soundtrack. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass TOP GUN zurückkehren würde. Und vor allem hätte ich nicht gedacht, dass das Sequel gelingen könnte, dass TOP GUN MAVERICK ein guter Film werden könnte. Das Rezept: Die guten Elemente übernehmen: Tony Scotts Inszenierung wird von Joseph Kosinski liebevoll kopiert und imitiert, die Bilder sind fantastisch. Dazu Rückblenden zu Anthony Edwards am Klavier. Und dann die verkackten Elemente weglassen: Vor allem die super-dämlichen Dialoge. Aus dem jungen narzisstischen spätpubertierenden Pilotenarschloch, der Frauen bis in die Damentoilette verfolgt und belästigt, ist ein alter Flugverrückter geworden, der Frauen anständig behandelt (charismatisch: Jennifer Connelly!) und darum kämpft, dass die jungen Piloten, die ihm anvertraut wurden, überleben. Dazu eine emotionale Vater-Sohn-Geschichte, die Rückkehr von Iceman und dann nur noch Tom Cruise ins Cockpit setzen und „Highway to the Danger Zone“ voll aufdrehen und schon läuft der Film rund. Wir hätten es nicht gedacht. Am Mikrofon direkt nach dem Film vor dem Kino: Gabriele, Harald, Tom und Thomas.
Folge 1149
Gabriele, Harald, Tom und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von TOP GUN MAVERICK
Länge 14:45
Download der Episode auch über den Feed
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild © Paramount 2022
Musik von Johannes Klan
Top Gun Maverick
USA, 2022, 130 Min., Regie: Joseph Kosinski
Trailer