Folge 1293 – Diese Dokumentation von Sarah Appleton und Jasper Sharp hatte ich mir im Programm von Nippon Connection 2024 ausgesucht, weil ich mich kaum mit J-Horror auskenne. Für mich bestand J-Horror aus langen schwarzen Haaren und weißbleicher Haut. Ich hatte Fragen und der Film hat viele beantwortet: Woher kommen die J-Horror-Filme? Mit welchen Filmen begann es? Was ist eigentlich ein J-Horror-Film und was nicht? Und welche Wirkung hatten diese Filme? Was erschreckt die Japaner und was erschreckt die Amerikaner?
Fast alle wichtigen Regisseure des klassischen J-Horrors kommen zu Wort, Ausschnitte aus kaum zugänglichen Filmen wurden gezeigt. Ein enormer Rechercheaufwand muss in J-HORROR-VIRUS stecken. Für die Hardcore-Fans des Genres ist vielleicht nicht viel Neues dabei, für alle anderen gibt es eine Menge Augenöffner und eine solide filmgeschichtliche Einordnung. Im Podcast direkt nach dem Film im Frankfurter Regen habe ich Daniel vom Filmpodcast Altstadtkino am Mikrofon. Wir reden über unvollendete Menschen, über Vorläufer in den 1950er Jahren und viel über CURE von Kiyoshi Kurosawa (obwohl dieser Film gar kein J-Horror im engeren Sinne ist).
Hier unsere Besprechung von Kiyoshi Kurasawas CURE, feat. Bildnachwirkung.
Folge 1293
Daniel und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von der Dokumentation THE J-HORROR-VIRUS
Länge: 09:39
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2023 J-Horror
The J-Horror-Virus
Japan 2023, 95 Min., Regie: Sarah Appleton, Jasper Sharp
Und das sagt Nippon Connection über Sarah Appleton, Jasper Sharp und THE J-HORROR-VIRUS:
Sarah APPLETON, geboren 1992 in East Sussex, UK, ist Regisseurin und Produzentin mehrerer Dokumentarfilme zur Geschichte des Genrefilms. THE J-HORROR VIRUS (2023 / NC ’24) ist der erste gemeinsame Dokumentarfilm von Sarah APPLETON und Jasper SHARP.
Jasper SHARP, geboren 1971 in Devon, UK, ist Dokumentarfilmregisseur, Filmwissenschaftler und Festivalkurator und hat mehrere Artikel und Bücher zum japanischen Film veröffentlicht. 2000 gründete er zusammen mit Tom MES die Film-Website MidnightEye.com zum japanischen Kino. Er drehte THE J-HORROR VIRUS (2023 / NC ’24) gemeinsam mit der Dokumentarfilm-Regisseurin und Produzentin Sarah APPLETON.
Über den Film
Flackernde Fernseher, verstörende Geräusche, schreckensverzerrte Gesichter: Mitte der 1990er Jahre interpretierten junge Regisseure den japanischen Horrorfilm neu und wurden unter dem Label J-Horror weltbekannt. Sarah APPLETON und Jasper SHARP ergründen in ihrem Dokumentarfilm das Phänomen und widmen sich wichtigen Filmschaffenden wie Takashi SHIMIZU (JU-ON) und Kiyoshi KUROSAWA (PULSE). Sie schildern die Ursprünge – japanische Geistergeschichten, digitale Medien und urbane Legenden – und zeigen Clips aus japanischen Horror-Kult-Klassikern.
Trailer