Ein junger Mann und eine junge Frau mit unterschiedlichen psychischen Krankheiten, die ein Zusammenleben eigentlich unmöglich machen, verlieben sich. Die Ursache: ein Parasit, der die Anziehung auslöst. Eine Manga-Verfilmung, die immer dann überzeugt, wenn sie überdreht in der Darstellung und in den Spezialeffekten. Kensaku Kakimotos Film ist Liebesgeschichte, Science-Fiction, Drama und Komödie, schlingert aber unentschlossen durch seine Themen. Das zentrale Thema wird nicht auserzählt: Ist die Liebe nur eine chemische Reaktion, nur eine parasitäre Krankheit? Und würde sie das weniger wahr machen? Schwierig ist vor allem, dass wir als Zuschauer hier in die Situation kommen über Menschen mit psychischen Krankheiten zu lachen. Dafür ist der Film aber einfach zu grob gestrickt. Wir haben den Film mit gemischten Gefühlen auf Nippon Connection 2022 gesehen und direkt nach dem Film waren am Mikrofon: Malte (SneakyMonday), Steffen (Vilmferrückt), Lucas (Longtake), Johannes (Untersicht) und Thomas.
Folge 1186
Lucas, Johannes, Steffen, Malte und Thomas sprechen über PARASITE IN LOVE
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2021 Kadokawa
Musik: Johannes Klan
Parasite in Love (Koi suru kiseichu)
Japan 2021, 100 Min., Regie: Kensaku Kakimoto
Andere Meinung
Und das sagt Nippon Connection über Kensaku Kakimoto und Parasite in Love:
Über Kensaku Kakimoto
Kensaku KAKIMOTO, 1982 in der Präfektur Kagawa geboren, ist Filmemacher und Fotograf. 2007 lief die internationale Premiere seines Spielfilmdebüts BAUMKUCHEN beim Nippon Connection Filmfestival. Nach der Dreifachkatastrophe im März 2011 drehte er den Dokumentarfilm LIGHT UP NIPPON (2012), zu dem Ryuichi SAKAMOTO den Soundtrack schrieb. Seit 2016 werden seine Fotos regelmäßig in internationalen Ausstellungen gezeigt. Für seine Arbeiten im Werbebereich wurde er vielfach ausgezeichnet.
Über Parasite In Love
Kengo leidet unter Mysophobie – der Angst vor Schmutz, Viren und Bakterien. Er lernt Hijiri kennen, die sich aufgrund einer Scopophobie – der Angst, gesehen zu werden – ebenfalls komplett von der Umwelt abschottet. Zwischen beiden bahnt sich eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte an. Doch bald sind sie sich nicht mehr sicher: Verlieben sie sich wirklich oder manipuliert ein mysteriöser Parasit ihre Gefühle und ihr Verhalten? Kensaku KAKIMOTO gelingt mit seiner Adaption des gleichnamigen Mystery-Mangas eine visuell aufregende Variante eines Liebesfilms.
Trailer