Folge 969
Michael und Thomas setzen ihre Keisuke-Kinoshita-Reihe mit THE LIVING MAGOROKU fort
Länge: 28:20
Alle Filme eines Regisseurs zu sehen und im Podcast zu besprechen ist schon eine ambitionierte Idee. Michael von Schneeland kam darauf, als er Filme des wenig bekannten japanischen Regisseurs Keisuke Kinoshita sah. Jetzt hat er Thomas mit dieser Idee angesteckt. Die Reihe wird uns noch einige Zeit beschäftigen und auf beiden Blogs – Schneeland und SchönerDenken – erscheinen. Angefangen haben wir (noch im #Japanuary) mit PORT OF FLOWERS. Nun folgt der zweite Film THE LIVING MAGOROKU von 1943 (den einige Quellen als das eigentliche Erstlingswerk einordnen).
Es geht um die Rolle von Tradition in einer sich verändernden Welt: Auf einem historischen Schlachtfeld wird aus Respekt vor den Ahnen der 1573 gefallenen Kriegern von der respektablen Familie Onagi keine Landwirtschaft betrieben, obwohl es sehr fruchtbares Land ist und in Kriegszeiten jedes Feld benötigt wird. Und es geht um die legendären Schwerter des Schmieds Magoroku. Ein Offizier glaubt eines zu besitzen, ein anderer musste sein Magoroku-Schwert verkaufen, um sein Medizinstudium zu finanzieren. Kinoshita webt als Drehbuchautor noch zwei weitere Handlungsstränge um den kranken Sohn der Familie Onagi und eine nicht erlaubte Hochzeit ein.
Michael und Thomas diskutieren über einen epischen Samurai-Einstieg in den Film, bei dem Michael an Kurosawas KAGEMUSHA (1980) und RAN (1985) denken muss, sie diskutieren über Aberglaube, Generationenkonflikte, Grenzen der Propaganda, über eine Überdosis Optimismus und das Horrorhämmerchen der Großmutter, ein ONIBABA-Moment, den Thomas so schnell nicht vergessen wird.
Michaels sehr empfehlenswerten Blog und Podcast Schneeland findet Ihr hier.
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste)
The Living Magoroku (Ikite iru Magoroku)
Japan 1943, 89 Min., Regie: Keisuke Kinoshita