Wessen Heimat und Identität nie in Frage stand, kann nicht ermessen, wie sehr die Suche nach und der Kampf um Heimat und Identität das ganze Leben prägt. Freddy, die junge Protagonistin in RETURN TO SEOUL ist in Südkorea geboren, von einem französischen Paar adoptiert worden. Als junge Frau besucht sie mehr oder weniger zufällig Seoul. Sie ist impulsiv und rebellisch, lässt sich von keinen Konventionen einengen und macht so sichtbar, wie viele Regeln wir in unserem Leben internalisieren. Mit koreanischem Aussehen und französischer Kultur ist sie wieder fremd und geht spontan, vielleicht sogar unüberlegt, auf die Suche nach ihren Eltern.
Der Film führt uns durch mehrere Jahre (denn Freddy kehrt so schnell nicht nach Frankreich zurück) und zeigt in vier Episoden immer wieder neue Identitäten von Freddy – in all den Veränderungen bleibt die verweifelte Suche nach ihrer Identität bestimmend für ihr Leben. Im Podcast direkt nach dem Film reden wir über ihre Einsamkeit und Bindungsangst, über die Darstellung der südkoreanischen Familie, über koreanische Traumata und darüber, dass das Leben keine Generalprobe ist – das ganze Leben ist, als würde man ein unbekanntes Musikstück immer direkt vom Blatt spielen müssen. Im Podcast direkt nach dem Film am Mikrofon: Johanna, Bettina, Katharina, Hendrik und Thomas.
RETURN TO SEOUL wird von MUBI im Streaming angeboten. Wir hoffen auf eine Bluray von Rapid Eye Movies.
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Wer sich besonders für das koreanische Kino interessiert, sollte sich den Podcast Kino Korea von Stephan Fasold anhören.
Folge 1264
Die Üblichen Verdächtigen mit ihrem ersten Eindruck von RETURN TO SEOUL
Länge: 27:05
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2022 Rapid Eye Movies
Musik: Johannes Klan
Return to Seoul
FRK/D 2020/2021, 119 Min., Regie: Davy Chou
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