ATTENBERG: Sex, Tod und Tiere (feat. Lucas Barwenczik)

Der verrückte Gang, Szene aus ATTENBERG

Der verrückte Gang, Szene aus ATTENBERG

Marina (Ariane Labed) kommt mit den Menschen nicht zurecht, ausgenommen ihren Vater Spyros (Vangelis Mourikis) und ihre einzige Freundin Bella (Evangelia Randou). Während sie sich um ihren sterbenden Vater kümmert, möchte sie mit 23 Jahren endlich erste sexuelle Erfahrungen machen. Ausgesucht hat sie sich dafür einen Ingenieur (Giorgos Lanthimos). Aber ATTENBERG ist viel mehr als verspätetes Coming of Age. Regisseurin Athina Rachel Tsangari zeigt ein Griechenland, dessen Modernisierung offenbar ins Leere gelaufen ist, zeigt eine junge Frau, die ein Leben zu ihren eigenen Bedingungen lebt, integriert Elemente der griechischen Tragödie (Ex, Tod, Tanz). Im Podcast erklärt Lucas die weird greek new wave und diskutiert mit Thomas über den silly walk der beiden Frauen, über Komik und griechische Bestattungsgesetze.


Folge 1241
Lucas und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von ATTENBERG
Länge: 57:15


Über unseren Gast

Der Filmkritiker Lucas Barwenczik ist bekannt als Podcaster bei cuts und Kulturindustrie, er schreibt für kino-zeit.de, den Filmdienst, Filmstarts und auf Twitter ist er zu finden unter @kinomensch. Dass er alle Filme, die jemals gedreht worden sind, gesehen haben soll (zwei Mal!), ist natürlich nicht wahr – aber es fühlt sich so an 🙂 Seit wir 2017 gemeinsam im TEE Rheingold unterwegs waren, ist Lucas ein häufiger und besonders lieber Gast von SchönerDenken. Hier alle Episoden von SchönerDenken, bei denen Lucas zu Gast war – viele gemeinsame Episoden haben wir auf dem japanischen Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt am Main aufgenommen.


Diese Folge ist ein CrossCast und auch bei Longtake zu hören.


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: Screenshot aus dem Film ATTENBERG
Jingle-Musik von Johannes Klan


Attenberg
GR 2010, 95 Min., Buch und Regie: Athina Rachel Tsangari


Andere Meinung

„Diese Tendenz zum Spiel und zum Experiment durchzieht Attenberg und das Handeln der Figuren. Ariane Labed zeigt eine beeindruckende Leistung als eine Frau, die sich langsam aber sicher aus ihrer Komfortzone bewegt, aber Angst vor den Verletzungen hat, welche ein solches Unterfangen mit sich bringen kann. So wird der erste Zungenkuss, den sie mit Bella gleich zu Anfang des Filmes probiert, gleichsam zu einem kindlichen Spiel, bei dem sich beide wie zwei Affen anbrüllen und wie zwei wilde Katzen bekriegen. Gerade hier fühlt sich Marina sicher, wenn nicht gar ihrer weitaus erfahreneren Freundin überlegen.“
Rouven Linnarz für film-rezensionen.de


Der Trailer