Kiyoshi Kurosawa: SERPENT’S PATH feat. René (NipponConnection2025)

Ko Shibasaki und Damien Bonnard in SERPENT'S PATH © 2024 Kadokawa

Ko Shibasaki und Damien Bonnard in SERPENT’S PATH © 2024 Kadokawa

Folge 1351 – Ein Regisseur erhält nicht oft die Gelegenheit, einen alten Low-Budget-Film Jahre später noch einmal inszenieren zu können. Michael Mann durfte SHOWDOWN IN L.A. unter dem Titel HEAT neu drehen – und Kiyoshi Kurosawa konnte seinen Thriller SERPENT’S PATH aus dem Jahr 1998 im Jahr 2024 noch einmal angehen. Die Handlung wurde nach Frankreich verlegt, die Hauptrollen sind mit Ko Shibasaki und Damien Bonnard japanisch und französisch besetzt. Wir hatten den 1998er Film nicht gesehen und so hat uns der harte Thriller mit seinen unerwarteten Twists voll erwischt.

Nach der Ermordung seiner 8-jährigen Tochter sinnt der Vater auf Rache, unterstützt von einer Psychotherapeutin. Sie entführen und foltern die Verdächtigen – aber haben sie überhaupt die Richtigen? Und was treibt die eiskalte Psychotherapeutin an? Die grausamen Details des Mordes werden zwar nicht gezeigt, die Beschreibung aber so oft wiederholt, bis auch das Publikum Teil der Folter wird. Erst als es schon längst kein Zurück mehr gibt, enthüllen sich die wahren Hintergründe. Der harte Thriller wird durch Kurosawas kühle, schnörkellose Inszenierung noch intensiver. Typisch auch die verlassenen Industrieanlagen als perfekte Schauplätze. Im Podcast direkt nach dem Film versuchen René von den Abspannguckern und Thomas das Gesehene zu verdauen.

Weitere Filme von Kiyoshi Kurosawa bei SchönerDenken.


Folge 1351
René und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von SERPENT’S PATH
Länge: 07:23


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2024 Kadokawa


Serpent’s Path (Hebi no michi)
Japan 2024, 113 Min., Regie: Kiyoshi Kurosawa


Und das sagt Nippon Connection über den Film und den Regisseur:

Über Kiyoshi Kurosawa
Kiyoshi KUROSAWA, 1955 in Kobe geboren, begann seine Karriere als Regieassistent, u. a. von Shinji SOMAI. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit CURE (1997 / NC ’16). Bei den Filmfestspielen von Cannes erhielt er zweimal den Prix Un Certain Regard: 2008 für TOKYO SONATA (NC ’16) und 2015 für JOURNEY TO THE SHORE (NC ’16). Er unterrichtete außerdem rund 20 Jahre lang an der Tokyo University of the Arts in Yokohama. 2016 wurde er beim Nippon Connection Filmfestival mit dem NIPPON HONOR AWARD ausgezeichnet.

Über den Film
Die achtjährige Tochter tot, der Täter auf freiem Fuß. Der verzweifelte Familienvater Albert entführt mit Hilfe der Psychiaterin Sayoko den Verdächtigen, um ihm unter Folter ein Geständnis abzuringen. Doch dann beginnt er, an dessen Schuld zu zweifeln. Kiyoshi KUROSAWA (NIPPON HONOR AWARD 2016) gelingt mit SERPENT’S PATH eine nervenaufreibende und raffinierte Neuverfilmung seines gleichnamigen Thrillers aus dem Jahr 1998. Der zweite in Frankreich gedrehte Spielfilm des Genre-Meisters wurde beim San Sebastian Film Festival 2024 uraufgeführt und kann mit einer brillanten französisch-japanischen Besetzung aufwarten.


Trailer